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Mährchenbücher mit Bildern, die er in seinem Leben gesehen hatte. Und er wollte diesen Vormittag gar nicht ausgehen sondern betastete und besah sich alles und blätterte und las in den schönen Bilderbüchern und Mährchenbüchern.

Und als es Mittag geworden, da klang eine helle Glocke, und der Diener rief: Herr, willst du allein essen oder in der großen Gesellschaft? und Johann antwortete: in der großen Gesellschaft. Und der Diener führte ihn hinaus. Johann sah aber nichts als einzelne von Edelsteinen erleuchtete Hallen und einzelne kleine Männer und Frauen, die ihm aus Felsritzen und Steinklüften herauszuschlüpfen schienen, und er verwunderte sich, woher die Glocke klänge, und sprach zu dem Diener: aber wo ist denn die Gesellschaft? Und als er noch fragte, so öffnete sich die Halle, worin sie gingen, zu einer großen Weite und ward ein unendlicher Saal, über welchen eine weite gewölbte und mit Edelsteinen und Diamanten geschmückte Decke gezogen war. Und in demselben Augenblick sah er auch ein unendliches Gewimmel von zierlich gekleideten kleinen Männern und Frauen durch viele geöffnete Thüren hineinströmen, und that sich der Boden an vielen Stellen auf und die niedlichsten mit den köstlichsten Gefäßen und schmackhaftesten Speisen und Früchten und Weinen besetzten Tische stellten sich an aneinander hin, und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_172.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)