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diesem Bette standen die niedlichsten Stühle, auf das netteste gearbeitet und mit allerlei bunten Vögeln und Thieren verziert, welche kunstreiche Hände eingeschnitten hatten; einige waren auch von edlen Steinen bunt eingelegt. An den Wänden standen weisse Marmortische und ein paar kleinere aus grünen Smaragden und zwei blanke Spiegel glänzten an den beiden Enden des Zimmers, deren Rahmen mit blitzenden Edelgesteinen eingefaßt waren. Die Wände des Zimmers waren mit grünen Smaragden getäfelt, und hatte einen solchen Glanz nie ein Mensch auf Erden gesehen und wird ihn auch keiner dort sehen, auch nicht in des größten Kaisers Hause. Und in solchem Zimmer wohnte nun der kleine Johann Dietrich, eines Tagelöhners aus Rambin Sohn. Daß man wohl sagen mag: das Glück fängt, wem es von Gott beschert ist. Hier unter der Erde sah man nun freilich nie Sonne Mond und Sterne leuchten, und das schien allerdings ein großer Fehler zu seyn. Aber sie brauchten hier solche Lichter nicht, auch bedurften sie weder der Wachslichter noch der Talglichter noch der Kerzen und Oellampen und Laternen; sie hatten andern Lichtes genug. Denn die Unterirdischen wohnen recht eigentlich mitten unter den Edelgesteinen und sind die Meister des reinsten

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 170. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_170.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)