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in einzelnen weissen Streifen im Osten aufdämmerte, da ging es husch husch husch durch die Büsche und Blumen und Halme fort, und die Berge klangen wieder und thaten sich auf und die kleinen Menschen fuhren hinab; und Johann gab wohl Acht auf alles und fand es wirklich so, wie sie ihm erzählt hatten. Siehe auf dem Wipfel der Berge, wo sie eben noch getanzt hatten und wo alles eben voll Gras und Blumen stand, wie die Menschen es bei Tage sehen, hob sich, als es zum Abzuge blies, plötzlich eine glänzende gläserne Spitze hervor; auf diese trat, wer hinein wollte, sie öffnete sich und er glitt sanft hinab, und sie that sich wieder hinter ihm zu; als sie aber alle hinein waren, verschwand sie und war auch keine Spur mehr von ihr zu sehen. Die aber durch die gläserne Spitze fielen, sanken gar sanfte in eine weite silberne Tonne, die sie alle aufnahm und wohl tausend solcher Leutlein beherbergen konnte. In eine solche fiel auch Johann mit seinem Diener und mit mehreren hinab, und sie alle schrieen und baten ihn, daß er sie nicht treten möge, denn sie wären des Todes gewesen von seiner Last. Er aber hütete sich und war sehr freundlich gegen sie. Es gingen aber mehrere solcher Tonnen neben einander hin immer hinauf und hinab, bis alle hinunter waren.

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_167.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)