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bei ihnen gewesen sind, nachher auf der Erde viel Glück gehabt: entweder daß sie da unten so klug und witzig und anschlägisch werden, oder daß die kleinen Leute, wie einige erzählen, ihnen unsichtbar bei der Arbeit helfen und Gold und Silber zutragen.

Die Unterirdischen, welche in den Neun Bergen wohnen, gehören zu den braunen, und die sind nicht schlimm; aber in zwei Bergen wohnen von den weissen, und das sind die freundlichsten und schönsten von den kleinen Leuten, die nichts Arges im Herzen haben sondern den Menschen alles Gute gönnen und thun. Es giebt aber auch schwarze, das sind Tausendkünstler und Kunstschmiede, geschickt und fertig in allerlei Werk, aber auch arge Zauberer und Hexenmeister, voll Schalkheit und Trug, und ist ihnen nicht zu trauen. Solche wohnen hier aber gar nicht.

Nun will ich ein paar Geschichten erzählen von diesen Neun Bergen, die sich vor Alters begeben haben, und die unser alter Statthalter zu Grabitz Hinrich Vierk mir in meinen Knabenjahren oft erzählt hat und die ich von vielen andern seiner Geschichten noch behalten habe. Hinrich Vierk war eines Bauers Sohn aus Giesendorf und wußte sehr viele Mährchen und Gespenstergeschichten von den Unterirdischen und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_159.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)