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Paiwuzzo heißt. Und sie wollte es nicht glauben. Als er ihr aber alle seine wundersamen Geschichten erzählte, da glaubte sie es gern und freuete sich, daß sie ihren Sohn wieder gefunden hatte. Die alte Frau wohnte jetzt einsam in dem Hause, denn ihr Mann war vor zwei Jahren gestorben. Und nach langer trauriger Zeit fielen wieder Freudenstrahlen in ihre Seele, daß der geliebte Sohn wiedergekommen war, und als ein großer und vornehmer Herr.

Paiwuzzo schied jetzt von seiner Mutter und kam wieder zu seinen Jagdgenossen und fuhr mit ihnen nach Kalkutta. Da nahm er sein Gemal mit sich und führte sie zu seiner Mutter, daß sie die alte Frau erfreuete. Und er ließ sich ein prächtiges Schloß bauen neben dem Häuschen und dem Hain, worin er als Kind gespielt hatte, und wohnte darin den ganzen Sommer, und kam jeden Sommer wieder und pflegte seine alte Mutter, die in ihrem stillen Rohrhäuschen blieb bis an ihr Ende. Und als der Kaiser sein Schwäher gestorben war, ward Paiwuzzo Kaiser über ganz Indien und führte ein gerechtes und gewaltiges Regiment, also daß in langer Zeit kein so großer und glücklicher Kaiser geherrscht hatte. Und er zeugte Söhne und Töchter mit seinem theuren Gemal, und es sind viele große Kaiser und Könige von

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_154.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)