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Fortschritte in den geheimen und verborgenen Wissenschaften der Natur und der Gestirne, daß der weise Meister es oft beklagte, daß die alte Kaiserin ihn wieder begehrte für den Hof und das getümmelvolle Leben. Denn dieser, pflegte er seinen Vertrauten wohl zuzuraunen, wäre ein rechtes Geräth in Gottes Hand, wann ich vor Alter hinfällig und gebrechlich werde, dies Werk nach mir aufzunehmen und zu tragen; doch auch die Welt braucht stille und tiefsinnige Männer und selbst das Schwerdt glänzt lieblicher in der Hand eines Frommen. Wie begierig und sinnig Paiwuzzo die innere Lehre auffaßte und behielt, eben so rasch und geschwind war er in allen Leibesübungen, so daß er im Ringen Springen Laufen Schwingen im Kampf mit dem Degen und der Lanze und in allen edlen Turnübungen auch geschwinder war als die geschwindesten. Da frommte ihm die Gelenkigkeit und Biegsamkeit sehr, die er unter den Affen im Walde und durch die Affenkünste der Gaukler gelernt hatte. Auch hatte er durch das Leben in der Wildniß den festesten und unermüdlichsten Leib gewonnen, welcher des Frostes und der Hitze und jeder Mühe und Arbeit der geduldigste war.

Paiwuzzo war nun siebenzehen Jahre alt, schlank und stattlich von Wuchs, so daß er über die Länge der gewöhnlichen Männer ragte, und

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_142.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)