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auch besser, als die andern; denn Paiwai lernte auch viel geschwinder und war der schönste aller seiner Affen.

Als der Gaukler seine Affen einige Wochen gemartert und abgerichtet hatte, verkaufte er einige und mit den übrigen zog er durch alle große Städte Indiens und der Halbinsel umher und zeigte seine Künste. Und der kleine Affe, der sonst Paiwai hieß, verschaffte durch seine seltenen Fertigkeiten dem Gaukler vielen Zulauf und alle Menschen fanden ihn ausserordentlich schön und anmuthig, und viele wollten behaupten, sie haben nie einen so schönen Affen gesehen. Es fanden sich auch Leute, die ihn gern kaufen wollten, aber sein Besitzer forderte eine so große Summe für ihn, daß ihnen die Lust dazu vergehen mußte. Auf seinen Zügen kam der Gaukler denn auch nach Dehli und führte dort mit seinen Affen und Hunden und Papagaien und was er sonst noch für Thiere hatte seine Künste auf. Dehli war die Hauptstadt von ganz Indien, wo der Großkaiser Indiens wohnte. Hier ward der schöne Affe denn auch bald berühmt und sein Gerücht kam sogar an den Hof. Und die alte Kaiserin, des Kaisers Mutter, befahl, daß der Gaukler kommen und ihr seine Thiere und Künste zeigen solle. Sie fand aber ein solches Wohlgefallen

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_133.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)