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dein Grad dör! ist stärker als ein Heer. Und nun komm!

Und sie nahm ihn an der Hand, und er war ihr still und gehorsam wie ein kleines Kind und ließ sich von ihr führen, wohin sie wollte.

Und die Königin führte ihn in das Gemach ihrer Tochter der Prinzessin und legte die Hände der beiden zusammen und segnete sie ein. Und sie liessen es sich wohl gefallen, aber sprechen konnten sie kein Wort. Denn der Prinzessin war es nicht anders gegangen als Klas; sobald sie ihn erblickt hatte, war es in ihr gewesen, als wolle es heraus klingen aus ihrer Brust: der ist der Mann, und kein anderer! Und wenn die Prinzessin die Allerschönste heissen konnte, so mogte Klas wohl mit eben dem Rechte der Allerschönste genannt werden.

Und Klas blieb nun und die Schiffe lagen vor Anker in der Bucht und kein Auge gab auf die Winde Acht. Sie waren alle auf das Land gerichtet, niemand dachte an Segel und Taue und Ruder, sondern die Männer schmückten Sporen und Waffenröcke für die Hochzeit. Diese ward in wenigen Wochen mit großer Herrlichkeit gefeiert, und die schöne Prinzessin nahm Klas Avenstaken zum Mann, der hinfort König Klas von Jütland hieß.

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_117.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)