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in der Welt, die nicht die geehrteste wird, wenn ein solcher Mann und Held an ihrer Hand einher geht? Und er mußte ihnen wohl gehorchen und nebst seinen Helden sich am Mahle mit ihnen erquicken und in dem Schlosse und der Burg Herberge nehmen.

Die Königin hatte aber gleich bei sich bedacht, als sie Klas gesehen, und auch ihre Räthe hatten es ihr zugeflüstert: wo wäre ein Mann wie dieser, der das Christenthum hier emporbringen und das Heidenthum bändigen könnte? hat Gott uns diesen nicht wie ein Wunder durch den Sturm hergewehet und als den König und Retter des Volkes gezeigt? Und sie hatte sich viele süße Gedanken gemacht über ihre Tochter. Aber das verbarg sie noch in ihrem Herzen, und dachte: Gott wird es schon machen, wenn es gut ist. Und Gott machte es, damit erfüllet würde, was Valentin gesagt hatte: wer sich muthig durch den Pfannkuchenberg fresse, der werde einmal König werden.

Denn Klas war kaum einige Stunden in den Gemächern des Schlosses, so fühlte er sich in seinem ganzen Herzen wie umgekehrt, er fühlte, daß er ein Weib gesehen hatte, von welcher seine Augen nicht wanken konnten. Die Prinzessin war auch gewiß die Allerschönste, die zu ihrer Zeit auf der Welt lebte. Er fühlte das mit

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_113.jpg&oldid=- (Version vom 17.8.2016)