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das Wasser zunahm. Es fing aber die Fluth wieder an und wuchs bald mit so jählicher Gewalt, daß er in einem Augenblick rings mit Wasser umflossen war, das ihm bis über den Gürtel stieg. Da lief er was er konnte den Schiffen zu, die nun nicht mehr fern waren, und stützte sich an einer langen Stange, die an ihm hinschwamm und die er ergriff. Aber das nächste Schiff, wozu er gelangte, lag auf der Tiefe, wohl zwanzig Schritt vom Lande. Und Klas nahm seine Stange und schwang sich daran empor und rief Grad dör! und schnellte sich fort, und sprang plötzlich mitten auf das Schiff hinab. Die Leute aber, die unten im Raum waren, erschracken über den Knall, den seine Füße gaben, und kamen auf das Verdeck herauf; denn es hatte geknallt, als hätte das Gewitter eingeschlagen. Und sie erstaunten, als sie den großen und stattlichen Mann mit der Stange darauf stehen sahen, und fragten ihn, ob er komme, als Freund oder Feind als Heide oder Christ. Als er ihnen bejahet hatte, daß er beides als Freund und als Christ komme, so schüttelten sie ihm alle nach einander die Hand, und bald brachte ihm einer eine große Schale voll Meth und hieß ihn trinken; und er trank, und jeder von ihnen trank der Reihe nach auch. Und das

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_100.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)