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fangen würden, glaubten sie nicht. Auch fingen ihn nicht wieder, die ihm nachgejagt waren; ich glaube auch nicht, daß sie besonders große Lust gehabt hatten, sich an ihn zu machen. Denn sie hatten gehört, wie er jenen vier Jägern gethan hatte, und sie hatten eben gesehen, was seine Knochen und Sehnen vermogten und wie Schergen und Henker und alles Volk, das ihm im Wege stand, unter seinen Fäusten hingestürzt waren. Auch in Dümmelshusen hörten sie bald, was unter dem Galgen geschehen war, und freueten sich; und die Aeltern und Geschwister richteten sich wieder auf aus dem Elende und der Schmach, und Peter faltete die Hände und betete: Gott du bist gerecht, Klas ist kein Mörder, er hat sich für mich und sich nur ungerechter Gewalt erwehrt.

Als Klas in den Wald gekommen war, wo keine offene Straßen waren, lief er nicht mehr sondern ging sachte und hörte seine Jäger und Verfolger ruhig um sich her tosen. Er hatte sich schon einen tüchtigen knotigen Ast von einer schmeidigen Eiche gebrochen und zurecht gemacht, und dachte: Laß sie nur kommen, zehen und zwanzig von ihnen thun mir’s nicht, wenn Gott nicht wider mich ist. Sie lärmten und toseten und getümmelten aber gewaltig mit Hunden und Pferden durch den

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 98. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_098.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)