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ward und er bei sich selbst dachte: es ist doch auch schlecht, daß ich den Muth nicht haben soll. Und eines Abends, als sie wieder so stichelten und stachelten, entfiel ihm im Zorn das Wort: Ja Klas Grad dör hat den Muth, wenn ihr den Muth habt mit dabei zu seyn; und ihr könnt nun wählen, was ihr wollt, ich nehme mir den Pfannkuchenberg, worin der König sitzt, wo die große Buche steht, und will voransteigen als der erste, wenn ihr mitsteigt. Und sie schämten sich und schrieen alle: Ja! Ja! wir wollen mit; denn es war eben der helle Mittag und sie däuchten sich alle des Muthes überflüssig zu haben, und hatten ihn damals auch. Und so neckten sie sich den ganzen Tag und Abend fort und fort, und Valentin und Peter und Greth und die Knechte und Mägde, die es hörten, zogen sie auf; denn sie glaubten nicht, daß es ihr Ernst sey. Die Knaben aber wurden dadurch nur noch vergritzter auf ihren Vorsatz und der steife Klas hielt die andern fest, indem er ihnen alles auf das herrlichste vormalte, wie lustig sie dort leben und mit welchen Schätzen und Herrlichkeiten sie zu Hause kommen würden.

So war es Abend geworden, und es schlug zehn Uhr vom Kirchthurm, da rief Klas: Frisch, Gesellen! heraus! es ist Zeit, wir haben über

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_077.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)