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und allerdurchsichtigsten Glase, wo Mond und alle Sterne durchscheinen bis auf den Grund, und der andere der prächtigste Pfannkuchen, so prächtig, als er nie in einer Pfanne gebacken ist. Die Sage geht, winkte er dann freundlich und mit leiserer Stimme, daß, wer in den Pfannkuchenberg steigt, ein großer König wird, und wer in den gläsernen Berg springt, ganze Säcke mit Dukaten und goldenen Bechern und silbernen Schalen mit zu Hause trägt; aber wer hat dazu den Muth? Solche Leute werden nicht alle Tage gebohren.

Das Wörtlein: Aber wer hat dazu den Muth? gab nun, wie es unter Knaben zu geschehen pflegt, Gelegenheit zu vielem Necken, und sie wetzten, drillten und foppten einander damit, und einige Wochen hörte man am Schluß jeder Geschichte immer durchklingen: Aber wer hat dazu den Muth? und einige Schälke sagten auch wohl Klas Grad dör hat den Muth. Und Klas zuckte es dann immer in den Fingern, und er hätte sie gewiß gebraucht, wenn der Vater nicht dabei gewesen wäre; denn Peter strafte es hart, wenn die Buben sich in seiner Gegenwart rauften. Indessen ging das Wort und die Neckerei immer fort und auch das Wort Klas Grad dör hat den Muth; so daß es dem Knaben endlich zu toll

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Ernst Moritz Arndt: Mährchen und Jugenderinnerungen. Erster Theil. Berlin 1818, Seite 76. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Arndt_M%C3%A4hrchen_1_076.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)