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Budgetberatung[1] von Buss gestellten Antrag, „die Kammer wolle sich dahin aussprechen, dass in Freiburg und Heidelberg der philosophische Lehrkurs der Universität zurückgegeben werde.“ Obwol auch der Abgeordnete der Stadt, Litschgi, den Antrag warm unterstützte, so wurde doch von der Regirungsbank erklärt, dass man diese Frage der Wiederherstellung des philosophischen Kurses an der Universität zwar in nähere Beratung ziehen, zur Zeit aber von der bestehenden Einrichtung nicht abgehen werde.

Trotzdem auch diesmal nichts erreicht wurde, gab man die Hoffnung, wenigstens teilweise den früheren Zustand wieder hergestellt zu sehen, nicht auf. Man scheint auch Andeutungen bekommen zu haben, dass wenigstens in absehbarer Zeit solche Hoffnungen verwirklicht werden könnten. Als z. B. es sich darum handelte, ob Lyzealprofessor Baumstark[2] in Zukunft ganz von der Universität, nicht wie bisher von Universität und Lyzeum gemeinsam, besoldet werden solle, sprach sich der Senat dafür aus, dass Baumstark ganz von seinen Obliegenheiten am Lyzeum entbunden werde, um sich einzig und allein der Universität widmen zu können. Denn eine Verstärkung der gegenwärtigen Lehrkräfte in der philosophischen Fakultät sei schon nach der gegenwärtigen Studieneinrichtung ein Wesentliches, „in dem Fall aber, wenn wenigstens einer der früheren philosophischen Jahreskurse an unserer Universität, wie man in nahe Aussicht stellen zu dürfen glaube, wieder werde hergestellt, ein ganz unerlässliches Bedürfnis.“

Um Wiedereinführung des philosophischen Kurses wurden auch verschiedene Bittschriften an die Kammer gerichtet. Selbst eine Anzahl von Schülern des Lyzeums reichte eine solche bei der II. Kammer ein. – Schließlich konnte Geh. Rat v. Hirscher, der z. Z. Vertreter der Universität in der I. Kammer war, im Mai 1848 dem Senat gegenüber die Hoffnung ausdrücken, dass der philosophische Lehrkurs von dem Lyzeum in Freiburg und in Heidelberg wieder getrennt und an die Universität werde zurückgegeben werden. Da nun der Senat der Ansicht war, dass eine Beschleunigung der Sache – so dass die Ausführung für das nächste Schuljahr gleich ermöglicht


  1. Genauer bei der Besprechung der 55 000 fl., die für das Lyzeum in Freiburg und dessen Einrichtung verlangt wurden.
  2. Weiteres über ihn siehe unten.
Empfohlene Zitierweise:
Fridrich Pfaff (Hrsg.): Alemannia XXI. Hanstein, Bonn 1893, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Alemannia_XXI_261.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)