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führt und worin sie den lächerlichen Wunsch in Betreff der sieben Töchter ausspricht, sind geradezu widerwärtig und vereckeln (mir wenigstens) die ganze Lektüre der Kritik. Ihre Gegenbeweise sind oberflächlich, wenig schlagend, alle zu widerlegen.

Hartmann.


l) Verlassene Wege. Tagebuchblätter von H. Hansjakob. Stuttgart. 1902, p. 346 ff.

… Es giebt eben in der Gegend noch keine „Gehirndamen“, wie Dr. Möbius in Leipzig die studirten und emancipirten Weibsleute nennt.

Dieser Dr. Möbius, eine in der medicinischen Welt wohlbekannte Autorität, hat ein Büchlein geschrieben, welches vom Standpunkte der Wissenschaft aus in Bezug auf die Emancipation des Weibes das gleiche sagt, was der Pfarrer Hansjakob vom gesunden Menschenverstand aus schon oft behauptet hat, dass es nämlich ein für die ganze menschliche Gesellschaft schädlicher Unsinn sei, die Weiber zu allen männlichen Gehirnleistungen und Berufszweigen heranzuziehen.

Das Büchlein des Dr. Möbius handelt „Ueber den physiologischen (d. i. naturgemässen) Schwachsinn des Weibes.“ Der gelehrte Arzt weist darin nach, dass das Gehirn des Weibes gar nicht das Zeug habe zu besserer geistiger Arbeit, und zeigt alle Schäden, die daraus hervorgehen werden, wenn man Männergehirn im Weiberkopf pflanzen wolle. Er plädirt darum für die Niederreissung aller weiblichen höhern Schulen, und empfiehlt, für Mädchen nur Volksschulunterricht zu halten.

Mit Recht sagt Dr. Möbius, dass es die vielen Feministen, d. i. Weiberhelden, unter den heutigen Männern seien, welche den Weibern die grossen Rosinen in den Kopf setzen. Was ich von diesen Feministen halte, habe ich anderwärts schon gesagt.

Möbius weist nicht blos wissenschaftlich den Schwachsinn der Weiber nach, er spricht auch noch von anderen Dingen im Sinne des Karthäusers von Freiburg. Er meint, die körperliche und geistige Schwäche des Weibes zeige sich auch darin, dass es sich nur mit der Zunge oder mit der Feder wehre durch Beschimpfungen, Verleumdungen und anonyme Briefe. „Die Zunge,“ so schreibt er „ist das Schwert der Weiber, denn ihre körperliche Schwäche hindert sie, mit der Faust zu fechten; ihre geistige Schwäche lässt sie auf Beweise verzichten, also bleibt nur die Fülle der Wörter.“

An einer andern Stelle meint der gelehrte Arzt und Physiologe: „Nichts ist thörichter als dem Weibe das Lügen verbieten zu wollen. Verstellung, d. h. Lügen ist die natürliche und unentbehrliche Waffe des Weibes, auf die es gar nicht verzichten kann.“

Ich will aufhören, weiteres anzuführen; die Leserinnen könnten sonst glauben, ich wolle den Frieden wieder brechen. Nein, ich will nur den Beweis führen, dass nicht blos ungelehrte und ungeschlachte Leute wie unsereiner, sondern auch Zierden der Wissenschaft sich versündigen in der Werthschätzung weiblicher Leistungen und Eigenschaften.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Julius Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. 5. veränderte Auflage. Marhold, Halle a. S. 1903, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_%C3%9Cber_den_physiologischen_Schwachsinn_des_Weibes_(M%C3%B6bius).djvu/96&oldid=- (Version vom 31.7.2018)