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her kennt, wird mehr in seinen inhaltsreichen Betrachtungen über Weibergemüth und Weibergeist finden, als ein Pamphlet gegen die Frauen. Es ist eine auf Erfahrung begründete Warnung eines guten Arztes an jene Frauen, die ohne körperliches und geistiges Rüstzeug sich in den Kampf mit dem Manne stürzen wollen und zwar auf allen Gebieten des wirthschaftlichen, des politischen, des geistigen Lebens! – Wer von solchen Gesichtspunkten aus den bösen Möbius studirt, wird nicht ohne Belehrung das Buch aus der Hand legen und die vierte Auflage besonders zu schätzen wissen, da hier in einem Anhange die weiblichen Widersacher des Leipziger Gelehrten zu Worte kommen! – Da werden Weiber zu Hyänen ......

Dr. L.


g) Nord und Süd, Februar 1901, Heft 287.

Die verschiedene, mehrfach recht absprechende Beurtheilung, welche die vorliegende Arbeit erfahren, hat den Verfasser veranlasst, in einem trefflichen Vorwort zur 2. Auflage seinen Standpunkt zu dem von ihm behandelten Thema näher zu präcisiren. Wenn er zunächst dagegen Front macht, dass man ihn als Weiberfeind bezeichnet und in seiner Abhandlung eine Streitschrift gegen das weibliche Geschlecht erblickt hat, so kann man ihm nur Recht geben. In Wahrheit führt er, wie er hervorhebt, „die Sache des weiblichen Geschlechts gegen seine Schädiger und streitet gegen den blutlosen Intellectualismus, gegen den missverstehenden Liberalismus, der auf eine öde Gleichmacherei hinausläuft“. Als die eigentlichen Weiberfeinde bezeichnet er mit Fug und Recht die „Feministen“, die den Unterschied der Geschlechter aufheben möchten. Vielleicht hat gerade die Bezeichnung „Schwachsinn des Weibes“ die Gemüther besonders erregt und wäre es angezeigter gewesen, „Schwachsinn“ einfach durch „Schwäche“ zu ersetzen, zumal das Weib sowohl in geistiger als auch in körperlicher Hinsicht dem Manne unterlegen ist und man daher schon immer vom „schwachen“ und „starken“ Geschlecht spricht. Wenn der Verfasser sich darüber beklagt, dass viele ihm wohl mündlich oder schriftlich zugestimmt haben, dies öffentlich zu thun aber niemand den Muth gehabt hat, so möge er eine Widerlegung dieser letzten Annahme in diesem Referat finden. – Wer übrigens unbefangen und ohne Vorurtheil die vorliegende Schrift liest, wird der interessanten Darlegung des Verfassers, die auf wissenschaftlicher Grundlage (S. 15) basirt, seine Zustimmung nicht versagen können. „Dem wirklichen weiblichen Talente soll die Bahn frei bleiben, jede Massendressur ist aber als unnütz zu verwerfen“. – Soll das Weib das sein, wozu es die Natur bestimmt hat, dann darf es nicht mit dem Manne wetteifern. Der Verfasser hat sehr recht, wenn er die Aerzte auffordert, sich eine klare Vorstellung von dem weiblichen Gehirn- oder Geisteszustände zu verschaffen und Alles zu thun, was in ihren Kräften steht, um im Interesse des menschlichen Geschlechts die widernatürlichen Bestrebungen der Feministen zu bekämpfen.

Empfohlene Zitierweise:
Paul Julius Möbius: Über den physiologischen Schwachsinn des Weibes. 5. veränderte Auflage. Marhold, Halle a. S. 1903, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_%C3%9Cber_den_physiologischen_Schwachsinn_des_Weibes_(M%C3%B6bius).djvu/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)