Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
|
Cazo! und als ihn die Kayserin / deren Angesicht mit einer Röthe entweder auß Scham oder Zorn überloffen / fragte ob er noch mehr Italiänisch könnte? er aber die Warheit bekennen / und mit nein antworten; gleich disen teutschen unangenehmen Bescheid hören muste / so bleib uns ein andermahl auch mit disem draussen; wie er dann auch so gleich abgeschafft worden.
Zwar gerathen nicht alle in solche Gefahr; aber ihnen widerfahrt gar offt / daß der ein und ander / weil ers nit besser weiß / noch verstehet / im schreiben ein T vor ein D, und hinwiederumb ein D vor ein T machet / die eine Sylbe wider die Art der Sprach / die er gern reden wolte / lang oder kurtz außspricht / und durch mehr dergleichen Fehler seine hoffärtige Esels-Ohren an allen Orten hervor ragen lässt / und damit gelehrten und verständigen Leuthen genugsame Ursach gibt / wo nit laut zu sagen / doch bey sich selbst heimlich zu gedencken /
Hier möchte mir nun jemand entweder
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/65&oldid=- (Version vom 31.7.2018)