Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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Haasen sag ich nichts) weder unter die Gelehrte noch Ungelehrte zurechnen seyn; und ist unter ihnen (gleich wie unter der Schiedmüntz / darunter sich sechzehnerley löthig Silber befindet) ihrem Valor und Gehalt nach / auch ein grosser Unterscheid;
Die erste / welche billich dem holden Gold verglichen werden / habe ich allbereits hievorn im ersten Capitel gelobt / und werde sie auch nimmermehr schelten; Gleich wie sich aber unter den guten Ducaten auch schlimme befinden / die entweder zu leicht / gelöthet: oder wol gar falsch seyn / also sind unter den gelehrten Sprachverständigen einige / die nit allerdings so rein seyn / wie das Venedische Glaß / und denselben habe ich zum Frühstück das zweyte Capitel auffgesetzt; Wolte sie auch besser tractirn, wanns nur thunlich wäre / einem jeden von so unterschidlichen Leuthen auff einmahl über einer Taffel / wie es seine Meriten erfordern / dienstlich auffzuwarten. Hier wil ich nur erzehlen und Wahrzeichen geben / wer an disen meinen Tisch gehörig / kriege ich dann Gäst / so kriege ich verhoffentlich auch einen
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)