Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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sonder dein / gleichwie jenes Bauren vom kurtzen Gedächtnus / welcher seinem Weib Alde holen solte / und als er das Wort vergessen / vom Apotecker vor zween Kreutzer gute Nacht fordert / weßwegen er wieder läer heimbkehren: und den Hingang vor den Hergang haben muste / GOtt geb wer indessen seinem Weib geholffen. Einmal / ihr Herrn / der Tabac ist und bleibt Tabac, hat auch diesen seinen Namen bißher bey allen Völckern behalten / ob er gleich von den Frantzosen anfänglich Nicotiana, Herbe de la Royne mere, Herbe du grand Priour, und L’ herbe de l’Ambassadeur, bey den Italianern aber Herba Sancta: und bey theils Teutschen und Teutschinen / die seinen Rauch nicht gedulten mögen / Teuffelsgestanck genannt worden: wäre ihm dieser letztere Name geblieben / so dörffte er wol nicht so gemein worden seyn / als er jetzunder ist;
Aber es ist meines Darvorhaltens viel an den Tauffpaten gelegen / und solte ich Gevatterleuthe gewinnen / so wolte ich warhafftig keine Sprachhelden: sonder nur
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)