Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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so närrische Ding / so lächerliche Fratzen / so lahme Zotten / so elende Mißgeburten auff die Bahn / daß ich mich kühnlich versichert halten kan / wann ich meinem Schulmeister mit dergleichen Grillen auffgezogen kommen wäre / wie sie zu thun pflegen / daß er mich dermassen zerfitzt hätte / daß ich gumpen müssen wie ein Esel / dem irgends einer eine Hand voll scharpffer Distel oder Brenn-Nessel unter den Schwantz gelegt.
Ihr elende Tropffen! was bildet ihr euch ein? daß ihr euere Vätter vnterstehet zu lernen / wie sie Kinder zur Schul thun: und euere Mütter / wie sie ihnen die Sprach mit eurer durchsaurten / an statt der wahren und rechten natürlichen Muttermilch einflötzen sollen? Warhafftig ihr dauret mich / wann ihr durch solche Thorheit und vergebliche Mühe hoffen wollet / bey der allerlobwürdigsten Frucht-bringenden Gesellschafft euern Banner anzubringen / und euerer Teutschverderberey wegen an selbigem höchstrühmlichsten Ort einen Ehren-Platz zu finden; allwo man euch billicher mit Ruthen zu stäupen: als mit Ehr und Lob zu becrönen befugt.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)