Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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Diß ist denen gesagt / welche / weil sie ihre Muttersprach villeicht nit vollkommen verstehen / oder reden können / sich frembder Wörter behelffen; ob sie nun deßwegen auch mit andern in China zu verweisen / stehet dahin; Aber die jenige welche auß Hoffart / und damit sie gesehen seyn möchten / einen Hauffen unteutsche Wörter einzumischen pflegen / welche weder sie selbsten noch andere die mit ihnen sprachen / verstehen / geschweige recht reden können / wollen wir den Sprachkündigen und Gelehrten (als deren Affen sie ohnedas seynd) zu gefallen im Land lassen / nicht allein selbst ihre Kurtzweil an ihnen zuhaben / wann sie so werckliche Wörter vorbringen / sonder auch sich in ihren Reden zu spieglen und wahrzunehmen / wie närrisch es stehe / wann ein Teutscher mit Fleiß und ohn alle Noth frembd redet / da er die Sach in seiner aignen Muttersprach viel verständlicher und zierlicher vorbringen könte.
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/101&oldid=- (Version vom 31.7.2018)