Seite:David Hilbert Gesammelte Abhandlungen Bd 1.djvu/103

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Funktion selbst oder dem Produkte aus in eine ganze rationale Zahl nach kongruent sind, so heißt die Funktion eine Primfunktion nach . Wie in der Theorie der Funktionen einer Veränderlichen gelten auch hier die gewöhnlichen Gesetze der Teilbarkeit; insbesondere heben wir den durch das bekannte Euklidische Rekursionsverfahren leicht zu beweisenden Satz hervor:

Satz 32. Wenn zwei ganzzahlige Funktionen und von , , …, nach der rationalen Primzahl keinen gemeinsamen Teiler haben, so gibt es eine ganzzahlige, nach nicht der kongruente Funktion von , …, allein, so daß man

,     

hat, wo und geeignete ganzzahlige Funktionen von , , …, sind.

Unser nächstes Ziel ist die Zerlegung der linken Seite der Fundamentalgleichung in Primfunktionen nach der rationalen Primzahl . Wir beweisen zunächst folgende Hilfssätze:

Hilfssatz 3. Wenn ein in aufgehendes Primideal -ten Grades bezeichnet, so gibt es stets nach eine Primfunktion vom -ten Grade in , welche, wenn man an Stelle von die Fundamentalform setzt, folgende Eigenschaften besitzt: die Koeffizienten der Potenzen und Produkte von , …, in der Funktion sind durch , aber nicht sämtlich durch und auch nicht sämtlich durch ein von verschiedenes, in aufgehendes Primideal teilbar.

Beweis: Es sei , wo das Ideal nicht mehr durch teilbar ist. Ferner sei eine solche Primitivzahl nach , welche die in den Sätzen 29 und 30 angegebenen Eigenschaften besitzt. sei eine wie dort bestimmte, zu gehörige ganzzahlige Funktion -ten Grades von der Art, daß ist. ist Primfunktion nach , weil sonst einer Kongruenz niederen als -ten Grades nach genügen würde. Wir setzen

,

wo , …, ganz rationale Zahlen sind, und nehmen den Koeffizienten von in gleich an. Da nach ist, so folgt nach Satz 27, daß auch , , …, nach ist, d. h. die Kongruenz nach besitzt die einander inkongruenten Wurzeln , , …, , und es ist mithin identisch in

,     

d. h. die elementarsymmetrischen Funktionen von , , …, sind sämtlich nach gewissen ganzen rationalen Zahlen kongruent.