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Dieselbe Hand zerrte mich näher an die Wand, an der mein Bett stand. In den starken Brettern war ein längliches, niederes Loch – eine Tür – nie geahnt bisher – eine Klappe …

Die Hand ließ mich nicht los …

Die Angreifer fluchten im Finstern … Ein Zündholz flammte auf …

Sollte ich Boche Boche im Stiche lassen?!

Die weiche Stimme wieder: Gerda! …

„Wollen Sie alles verderben, Olaf …?! Es sind die Meuterer vom Fünfmaster … Schnell!“

Ich rutschte durch die Öffnung hindurch …

Holz knirschte … Die Tür war wieder zugedrückt worden …

Die kühle schmale Hand geleitete mich weiter – aus der engen Segelkammer in den Vorratsraum der Kombüse – im Dunkeln … Dann hinein in ein Gelaß, durch einen ganz engen Eingang – im Dunkeln …

Holz knirschte … Metall klappte: Riegel …

Ich stand dicht neben Gerda Arnstör … Ihr Atem schlug mir ins Gesicht …

„Sie werden uns hier nicht finden … – Da – – die Anker gehen hoch … Der Motor springt an … Es sind die Meuterer, Olaf …“

Ich horchte … Ich schämte mich …

„Gerda, ich habe Boche Boche diesen Schuften überlassen …“

„Sollten wir alle sterben?! Vielleicht töten sie ihn nicht …“

Mit einem Male lehnte sie an meiner Brust. Ihre Nerven versagten …

„Es … war … entsetzlich, Olaf …“ – und ihr Schluchzen ging in ein leises Weinen über.

Im Dunkeln …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/91&oldid=- (Version vom 31.7.2018)