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Nun, uns war der Inhalt dieses Blattes noch durchaus geläufig, und Boche Boche meinte daher auch nur nebenbei: „Wissen wir alles, Käpten … Wissen auch, daß wir nichts fragen dürfen, daß jeder nachher fünfzigtausend Kronen erhalten soll und daß es nicht um Goldgräberei geht, – falls du, was den letzten Punkt betrifft, nicht geschwindelt hast, – entschuldige die Offenheit.“

„Es geht nicht um Goldgräberei …“ erklärte Jörnsen sehr ernst, indem er das Wort an mich richtete. „Du hast mich soeben mit Sie angeredet, Abelsen. Wir wollen bei dem bisherigen Du bleiben. Wir haben uns daran gewöhnt, und ob Sie oder du – wir wissen, was wir voneinander zu halten haben …“

„Und ob!“ murmelte Boche Boche.

Jörnsen zog sich einen Schemel an den Tisch und nahm seinen Füllfederhalter zur Hand.

„Ihr könnt bleiben … Es wäre mir sogar lieb, wenn ihr bliebet … Ihr gefallt mir. Ich werde jedem von euch sofort 25 000 Kronen auszahlen. Ihr quittiert darüber auf dem Vertrag hier, den ihr dann gleichzeitig unterschrieben habt. Nur eins noch: spioniert ihr mir irgendwie nach oder unternehmt ihr irgend etwas ohne meine Einwilligung, so seid ihr sofort entlassen, ganz gleich, wo wir uns gerade befinden – – sofort![1]“ Sein Blick traf mich … „Deine Schwimmtour, Abelsen, hätte mir böse Scherereien bereiten können … Derartiges hat zu unterbleiben.“

Boche Boche lachte halblaut … „Na, deine drei indianischen Vertrauten sind ja noch rechtzeitig wieder verduftet, Käpten … Araukaner waren’s, Käpten … Habe hier in der Nähe ein halbes


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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/87&oldid=- (Version vom 31.7.2018)