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sondern nun auch ein beglückendes Teil meiner Kindheit wiedergefunden hatte: Gerda!

Die Entfernung bis zu dem Fünfmaster betrug etwa vierhundert Meter. Ich näherte mich dem Schiffe. Ich sah, daß an Deck Leute bedächtig hin und her gingen …

Leute?!

Nein – chilenisches Militär war’s, Infanteristen in blauer Uniform mit schwarzen Helmen, wie ich sie schon in den Straßen Iquiques getroffen hatte … Uniformen, die so sehr an preußisches Militär von ehedem erinnerten.

Soldaten, Gewehr im Arm. – Posten, Wachen.

Der Fünfmaster wurde also bewacht. Daß Punta Garras eine kleine Garnison hatte, war mir durch Boche Boche bekannt. Und daß Meutereien auf den Salpeterschiffen nicht selten, hatte er gleichfalls gelegentlich erwähnt.

Also wohl Meuterei, – wahrscheinlich lagen die Meuterer unten im Raum in Eisen. Daher auch die Illumination …

Ich war auf dreißig Schritt heran, war im Lichtbereich der Laternen und auch schon entdeckt. Eine der Wachen rief mich an …

Bedauere – spanisch ist mir spanisch …

Da hebt die Pickelhaube dort an der Reling das Gewehr, zielt …

Schießt wahrhaftig …

Mit feinem Zischen, als ob man ein glühendes Eisen ins Wasser stößt, schlägt das Geschoß halbrechts vor mir ein und wirft eine Tropfenkaskade hoch …

Die Pickelhaube erhält Verstärkung …

Ich brülle hinüber „Gut Freund“ …

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)