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So dicht wie damals hatte Gevatter Tod doch noch nicht neben mir gestanden.

Ein kühles Rieseln lief mir über den Rücken.

„Wenn er doch nur Schluß machen wollte!“ dachte ich …

Und mein Blick flog zum Sternenhimmel empor. Ich nahm Abschied von den blinkenden Lämpchen Gottes …

Jörnsens Stimme drang wie aus endloser Ferne an mein Ohr …

„Gut, ihr könnt in Punta Garras an Land … Aber – vergiß dein Ehrenwort nicht, Olaf Karl Abelsen! Glaube mir, du könntest deinem Freunde keinen schlechteren Dienst erweisen, als durch ein unüberlegtes Wort … Vergiß das nicht … – Gute Nacht, Abelsen …“

Er wollte die Treppe hinab. Machte wieder halt. Drehte den Kopf … „Wie gedenkst du es Boche Boche zu erklären, daß ihr uns verlaßt?“

„Ich bin heut’ hier am Steuer eingeschlafen, Käpten, und du hast mich angeschnauzt … Das genügt …“

„Vielleicht!“ nickte er und schritt weiter die Treppe hinab. –

Vormittags zehn Uhr beim Frühstück nahm ich Gelegenheit, Boche Boche zu belügen …

„… Ich lasse mir diese Behandlung nicht länger gefallen … Und Jörnsen scheint auch nichts mehr daran zu liegen, daß wir hier noch länger Matrosen spielen … Ich jedenfalls bleibe nicht auf dem Torstensen …“

Wir saßen in unserer Kajüte am Tisch. Mein Kamerad tauchte den dick mit Butter bestrichenen Zwieback in den Kaffeetopf und biß dann ein Stück ab, kaute und blickte mich nachdenklich an.

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Max Schraut: Das tote Hirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 70. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_tote_Hirn.pdf/70&oldid=- (Version vom 31.7.2018)