Seite:Das erste Jahrzehnt der Weltsprache Volapük.djvu/35

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

größte war. Herr Schleyer konnte aber jetzt nicht mehr mithelfen in der Agitation, er war krank. Ende Februar besuchte ich ihn noch das letztemal in Litzelstetten. Um diese Zeit gab ich mir Mühe, Volapük auch in Italien bekannt zu machen. Ich setzte mich deshalb mit einem jungen Studiosus, Herrn Angelo Scribanti di Paolo in Vercelli, wohl dem ersten italienischen Volapükisten, welcher Volapük im Sommer 1884 in München kennen gelernt hatte, wo er sich aufhielt um Deutsch zu lernen, in Verbindung. Herr Scribanti übersetzte die Bernhaupt’sche Broschüre ins Italienische, welche unser Verein auf meinen Antrag drucken lassen wollte. Behufs Verschleiß derselben in Italien wandte ich mich an die Buchhandlung von Ermanno Loescher in Turin, allein diese antwortete mir: in Italien finde so etwas keinen Anklang, das sehe man an dem Werke, welches sie bereits in Verlag genommen, das auch diesen Zweck verfolge, aber keinen Absatz finde; ich bat um Zusendung genannten Werkes und so wurde ich mit der „Blaia Zimondal“ von Dr. Cesare Meriggi bekannt. Herr Scribanti, mit dem ich im Sommer persönlich in Ulm zusammentraf, riet mir nun, mich an die Buchhandlung von Ulrico Hoepli in Milano zu wenden, allein ich stand in der Folge von weitern Versuchen ab, weil im Herbst dieses Jahres das Interesse für Volapük in Italien sich ohnedies zu regen begann. In dieser Zeit trug ich mich auch mit der Absicht, Wandervorträge für Volapük zu halten, und ich hatte mich deswegen nach Lindau und St. Gallen gewendet, allein verschiedene Umstände zwangen mich, davon abzustehen. Auch arbeitete ich seit Neujahr an der Herausgabe meiner Handelskorrespondenz, wovon damals schon vereinzelte Briefe in der „Nürnberger Presse“ erschienen. Am 4. Mai fand die 3. Generalversammlung des württembergischen Weltsprachevereins im Kursaale in Cannstatt statt, mit einer öffentlichen Versammlung nachmittags, wobei ich und die Herren Stettner und Dr. Müller Vorträge hielten. Dadurch erhielt der Verein wieder Zuwachs.

Bemerkenswert ist, daß der Erfinder bereits im März

Empfohlene Zitierweise:
Rupert Kniele: Das erste Jahrzehnt der Weltsprache Volapük. Schoy, Überlingen 1889, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_erste_Jahrzehnt_der_Weltsprache_Volap%C3%BCk.djvu/35&oldid=- (Version vom 25.7.2017)