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haben herausgegeben Sprague, Linderfeldt, Hübsch und Deiler, Herr Stabsarzt Wood in Walla-Walla hat ein Volapük-englisches Wörterbuch verfaßt. Volapük verdankt seine Verbreitung in Amerika neben dem praktischen Sinn der Amerikaner vielfach der Presse, welche unerschrocken für dasselbe eintritt. Die gelesensten Journale, wie „Times“ Demokrat in New-Orleans und „The Voice“, die größte Temperenzzeitung der Welt mit 150,000 Abonnenten halten ihre Spalten für Volapük offen. „The phonographic Magazins“ in Cincinnati bringt die Grammatik von Volapük und Uebungsstücke, und viele große Geschäftszeitungen bringen ständige Abschnitte aus der Volapük-Grammatik.

Besonders kräftige Pflege findet Volapük in New-Orleans Dank der Bemühungen des Herrn J. Hanno Deiler, Professor an der „Tulane University of Louisiana New-Orleans“. Als dieser eifrige Kämpfer den ersten Vortrag über Volapük hielt, waren sehr viele Zuhörer anwesend und die ganze Stadt war für Volapük begeistert. Hauptsächlich waren die Damen begeistert, und 10 davon stenographierten den Vortrag des Professors. Er gründete sodann einen Verein unter der Aufsicht (auspici) des akademischen Körpers der Universität. Aus den Staaten Texas, Louisiana, Mississippi erhält Deiler täglich Briefe, in welchen über Volapük Aufschluß verlangt wird. Sogar der Herr Jansen, Erzbischof in New-Orleans (früher Bischof in Natchez) pflegt und fördert eifrig Volapük. Auch der bekannte Jesuit P. Miles hat Volapük studiert und ist in den Klub von Orleans eingetreten. Zu Herrn Deiler kam auch ein Schwarzer, um mit ihm über Volapük zu sprechen, von dem er aus den Zeitungen Erfahrung bekommen. Weil er die Universität nicht besuchen darf und den Volapükklub wegen seiner Hautfarbe, will er mit einigen Freunden einen „schwarzen“ Klub gründen.

In den Städten längs des Mississipi, in Natchez, Dicksburg, Memphis, Cairo, St. Louis etc. sind Volapükklubs in Gründung begriffen. Volapükunterricht wird allenthalben erteilt.

So wurde aus Chicago gemeldet, daß 5000 Menschen dort Volapük studieren. Lehrer sind die Professoren Henry Kohn und C. Montonnier, welche in der „Summer School of Languages“ Volapük lehren. In Akron (Ohio) unterrichtete Professor Kolbe

Empfohlene Zitierweise:
Rupert Kniele: Das erste Jahrzehnt der Weltsprache Volapük. Schoy, Überlingen 1889, Seite 115. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_erste_Jahrzehnt_der_Weltsprache_Volap%C3%BCk.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)