Alle Götter, so viel sich derselben im Himmel, auf Erden, und in dem Meere, befinden, beehrten die Vermählung des Peleus, und der Thetis, mit ihrer Gegenwart, und mit ihrem allgemeinen Beyfall. Die Göttin der Uneinigkeit, welche von dieser göttlichen Zusammenkunfft ausgeschlossen war, und deswegen ihren Zorn nicht bergen konnte, begab sich in den Garten von Hesperien, raubte daselbst von den Bäumen, die ein Drache bewachte, einen goldenen Apfel, worein sie die Worte: Man gebe dieses Geschencke der Allerschönsten! schnitte. Sie flog hernach auf das Gebürge von Theßalien, wo man diese glückliche Vermählung feyerlichst beging, zurück, verbarg sich daselbst in eine dunckele Wolcke, und warf dieses Zanck erweckende Geschencke mitten unter die Himmlische Versammlung.
Anonym: Das Urtheil des Paris. Ein Musicalisches Schäfer-Spiel in einer Handlung. Haude und Spener, Berlin [1752], Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Urtheil_des_Paris_(Haude_und_Spener).pdf/3&oldid=- (Version vom 20.6.2023)