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Ven.

Ich schäme mich recht, mein Paris, daß ich
Wegen meiner Schönheit mit diesen hochmüthigen Neben-Buhlerinnen
Streiten soll.
Es mag dir der Himmel, das Meer, und die Erde,
Ja alles, was sich in selbigen regt und fortpflantzt,
Und was ich durch Liebe entzünde, sagen,
Ob ich nicht die Allerschönste bin;
Aber noch mehr werden dir solches deine Blicke sagen.
Warum sollte man dir Weisheit geben;
Da du damit schon versehen bist,
Und gewürdiget worden,
Diesen Streit zu entscheiden?
Du weist bereits, mein Schäfer,
Von wem du die Reichthümer bekommen sollst.
Ich hingegen verspreche dir
Eine Königl. Schönheit, die in der Welt nicht ihres gleichen hat,
Die dich über alle Sterbliche
Glücklich machen wird;
Wenn anders eine wahre Gegenliebe

Empfohlene Zitierweise:
Anonym: Das Urtheil des Paris. Ein Musicalisches Schäfer-Spiel in einer Handlung. Haude und Spener, Berlin [1752], Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Urtheil_des_Paris_(Haude_und_Spener).pdf/14&oldid=- (Version vom 20.6.2023)