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Blondbärtigen“ als „Persönlichkeit“ bezeichnete, ahnte ich, daß Harald Harst dort an der Arbeit war.

Und jetzt weiter … Jetzt wird der Leser sofort erfahren, weshalb ich diesem Tagebuch den Titel „Das Kreuz auf der Stirn“ gegeben habe. – –

– – August Winter ist gerichtet, ist tot …

Heute vormittag elf Uhr hat Hilde ihn tot in seinem Schreibsessel vorgefunden – mit einem schwach blutigen Kreuz auf der Stirn, das aus zwei feinen Schnitten bestand.

August Winter ist nicht mehr …

Bevor ich jedoch Einzelheiten über seinen Todestag bringe, muß ich noch erwähnen, daß inzwischen drei Tage verflossen waren – seit meinem Beisammensein mit den beiden Berliner Berühmtheiten … Drei Tage, in denen manches geschah was ich vielleicht später hier anführe – vielleicht … –

Ich arbeitete gerade in meinem Atelier, als Hilde leichenblaß kurz nach elf Uhr vormittags hereingestürmt kam …

Sie wäre ohnmächtig umgesunken, wenn ich sie nicht aufgefangen hätte …

So erfuhr ich von ihr, daß ihr Vater tot sei …

So … haben wir uns verlobt …

Denn um ihr Entsetzen über dieses furchtbare Ereignis zu lindern, habe ich Hilde noch fester in die Arme genommen und sie zart geküßt …

Kein Wort sprach ich von Liebe …

Das war zwischen uns nicht mehr nötig … Wir wußten beide, wie es um uns stand. –

Dann brachte ich Hilde zu Fräulein Wendig und lief zur Polizei …

Lief …!! Fernsprecher haben wir ja leider nicht im Hause.

Die Polizei kam …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Kreuz auf der Stirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kreuz_auf_der_Stirn.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)