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Ich kann wohl sagen, daß ich außerordentlich gespannt auf die weitere Entwicklung der Dinge bin – außerordentlich gespannt!
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Mein Atelier ist eines der Mansardenstübchen …

Die Sonne scheint durch die unverhältnismäßig großen Fenster herein … Mein Schaukelstuhl schaukelt … Ich sitze darin … Und meine Gedanken schaukeln gleichfalls …

Mit Recht! – Wer hätte das voraussehen konnen – – das?

Also – ich bin bei Fiedler gewesen … Ich habe an seiner Tür geläutet … Ich habe hinter der Tür schlurfende Schritte vernommen …

Und als diese Tür dann aufging, da stand nicht etwa derselbe Herr vor mir, der mir vor anderthalb Stunden den Brief gegeben hatte …

Nein – ein Mensch war’s, den ich in meinem ganzen Leben noch nicht erblickt habe …

Ich fragte:

„Herr Fiedler?“

„Zu dienen … – Mit wem habe ich das Vergnügen?“

„Ich bin Ihr neuer Hausgenosse Fritz Hubert, Kunstmaler … Ich wollte mir erlauben, Ihnen meine Aufwartung zu machen …“

„Bitte – treten Sie näher, Herr Hubert …“

Und dann saß ich einem älteren Herrn gegenüber, der

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Kreuz auf der Stirn. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1925, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Kreuz_auf_der_Stirn.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)