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In einem bewaldeten Tale schlugen wir das Lager auf. Joachim hatte drüben in den Bergen ein kleines Rudel Guanacos bemerkt, und seine Jagdleidenschaft verhieß uns einen willkommenen Braten tranlosen Fleisches. Aber nach zwei Stunden kehrte er ohne jede Beute zurück, müde, verärgert und wütend auf Coy, der ihn grinsend empfing, der ihm von vornherein abgeraten hatte, sich zwecklos anzustrengen.

„Guanacos zu schlau … Coy kennen Guanacos …!“

Bei der Abendmahlzeit flocht Coy dann einen langen dünnen Lasso. Unsere Fragen, was er damit beabsichtige, überhörte er. Wollte er wirklich ein paar Tiere einfangen?

Ich war dann erst halb eingeschlummert, als Coy sich leise von seinem Lager erhob, seinen Karabiner und den Lasso nahm und aus dem Zelte in den hellen Mondschein hinauskroch. Ich folgte ihm ebenso leise …

„Coy, ich begleite dich …!“

Er drehte sich um …

Winkte mir hastig zu, schaute wieder das Tal hinab, dessen bewaldete Hänge im Nachtwinde säuselnd rauschten …

„Coy, was gibt’s?“

„Menschen … drei … Männer … Dort! – Kommen, Mistre … Können sein Alacaluf, Feuerländer hier von Westseite … Diebisches Pack, Mistre … – Kommen …!“

Er entsicherte seinen Karabiner. Aber trotz des fast taghellen Mondlichts entdeckten wir keine Spuren. Coy blieb bei seiner Behauptung, drei Gestalten bemerkt zu haben. Wir kehrten schließlich

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/81&oldid=- (Version vom 31.7.2018)