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kein Auto verpestete Luft. Gefährlich die jähen Witterungsumschläge … Nie Vorauszuahnen, was die nächste Stunde bringt. Land, das Männer zwingt, stets auf der Hut zu sein, nie faul dahinzudösen gestattet, – Land das Kinder reifen läßt zu kraftvollen Jünglingen. Und dies erlebten wir an Allan, unserem Kinde. Drei Väter hatte Allan nun. Aber Allan machte feine Unterschiede. Jeden behandelte er anders. Coy blieb für ihn der erfüllte Kindertraum des echten Indianers. Coy war für ihn die Romantik, die Sensation, das Wunder. Ich der Führer unserer kleinen Schar, die Respektsperson. Joachim aber der „Onkel Joachim“, der dem Kinderherzen am nächsten stand, der Zärtlichkeiten gab und hinnahm, der mit liebenden Blicken gestreichelt wurde, der insofern in Allans Herzen den ersten Platz einnahm.

Allan pfiff und schaute nach den Schaumstreifen verborgener Riffe aus.

Westwärts ging’s, immer westwärts, wo Santa Ines lag, die Hauptinsel, ein Land für sich, ein Gebiet, das in Deutschland für eine Republik ausgereicht hätte. Drei Stunden mit kurzen Pausen. Durch Kanäle, die uns zuweilen zur Umkehr, zu Umwegen zwangen, wenn die Strömung uns entgegenkam. Da hätten unsere Muskeln nicht ausgereicht. – So wurde es nachmittag, und der warme Wind schlief ein. Im Süden ballte sich Gewölk zusammen. Aber wir wußten, daß wir noch rechtzeitig vor dem Wettersturz Santa Ines erreichen würden. Wir mußten ihr ganz nahe sein.

Dann erwachte Coy Cala. Rieb sich die Augen, warf die Fellkleider ab und … sprang über Bord, schwamm nebenher, stieß den schrillen Jagdruf seines vielgestaltigen Volkes aus, turnte geschickt

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 77. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)