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6. Kapitel.
Das Nachbareiland.

Zwei Tage Unwetter, dann Sonne, Licht, Wärme. Wir drei ausgehungert wie die Wölfe … Coy fing sechs Lachse mit einer rasch hergestellten Harpune, briet sie in der Asche, und Allan aß allein ein armlanges Fischlein, das in einem Speisesaal für sechs gereicht hätte. Mittags war die Sonne gekommen, und nachmittags schon kamen die Robben wieder. Da durfte Allan denn mit der Pistole sein erstes Wild erlegen. Acht große Tiere und zwei Junge schleppten wir zur Bootswerft.

Coy sang und schnitt Riemen. Abends hatten wir das Bootsgerippe bereits bespannt. Und nachts arbeiteten wir beim Scheine zweier Feuer und bei feierlichem Mondlicht weiter. Nur unser „Kind“ war zu Bett geschickt worden, unser Kind, das jetzt ganz Coys Liebling geworden.

Eine köstliche milde Nacht … Coy und ich redeten über mancherlei. Auch über Allan. Wir erörterten die Frage, weshalb man ihn geraubt und hier so brutal dem sicheren Tode – ohne uns wäre der Junge umgekommen – überantwortet hatte. Eine Frage, die keine Lösung fand. Und von dieser Frage zweigten zahllose andere ab … Wir gaben das nutzlose Reden auf und sprachen von Dingen, die wir besser kannten: von der Familie Turido und ihrem Anhang, von den drei Kameraden, von Joachim besonders. Coy

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)