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Salon der alten Schule Figur gemacht, und die Sennora nicht minder, dann noch die Mädels: Rasse – – Rasse!! – Niemals Verbrecher gewöhnlichen Schlages, wiederhole ich! Wer so kaltblütig dreizehn Leute in die Luft sprengt, wer mit solchem Raffinement …“

„Verbrecher bleibt Verbrecher,“ unterbrach ich ihn …

„Gestatten Sie: dann sind auch die Diplomaten, die den Weltkrieg zusammengebraut haben, Massenmörder – – Verbrecher!“

„Hier Politik, Näsler?! Hier am Ende der Welt?! Hier, wo …“

„Gut – – schlafen wir … Gute Nacht, Abelsen … Ich bin weiß Gott müde genug.“

Und er schob sich sein Graspolster unter den Kopf und streckte sich lang.

Beneidenswerter Mensch: in wenigen Minuten war er eingeschlafen. Ich hatte doch auch einen Tag hinter mir, der mir ein vollgeschüttelt Maß Aufregungen und Anstrengungen gebracht hatte. Und doch war ich so munter, daß vorläufig an Schlafen gar nicht zu denken war, besonders da mir zu vieles durch den Kopf ging, was sich nicht so ohne weiteres ausschalten ließ. Das Schicksal, sagte ich mir in sanftem Hindämmern der Gedanken, meinte es im Grunde doch gut mit mir. Nach alledem, was ich mit Kamerad Boche Boche erlebt hatte, wäre der von mir geplante Ausflug ins Innere von Santa Ines ein sehr schales Vergnügen gewesen. Da war Joachim Näsler erschienen, ein Mensch, der mich schon jetzt anzog, ein Mann ohne Frage, ein Tramp des Lebens wie ich. Kein bösartiger Abenteurer, – nein, den Argwohn hatte ich fallen lassen. Jeder

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)