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Komödiant ohne Zweifel ein Meister seiner Zunft. Ihm das, was er mir hier jetzt als Erlebnis auftischte, ohne weiteres zu glauben, war von mir nicht gut zu verlangen. Ich wollte erst den Knalleffekt seiner Geschichte abwarten.

„Weiter!“ mahnte ich ungeduldig, denn wie sein Aufenthalt auf dem „Starost“ ausgehen würde, interessierte mich tatsächlich, mochte er nun schwindeln oder nicht.

„Jeduld, Herr Abelsen, Jeduld …“ Und er schaute träumerisch zu den östlichen Uferhöhen hinüber, die jetzt im Abendrot wie blankes Kupfer leuchteten. „Ich könnte ja stundenlang reden, Herr Abelsen, wenn ich mich auf Einzelheiten einlassen wollte. Aber diese Einzelheiten fördere ich besser allmählich zutage. Der Gesamteindruck entscheidet. Ich weiß, daß Sie über meine Person noch nicht im klaren sind. Recht so von Ihnen. Allzu vertrauensselig ist dumm. Anderseits: Sie haben mir offen erklärt, daß die sogenannte Kulturwelt hauptsächlich wejen des hinter Ihnen erlassenen Steckbriefes für Sie erledigt ist … – Wenn der Coy dort unten nur nicht so brüllen wollte, der Prachtkerl! Das lenkt mich ab … – Coy, etwas piano, mein Sohn!“ rief er dem Araukaner mit heller Stimme auf englisch zu …

Coy verstand, winkte uns zu und schlug einen neuen Nagel ein …

„… Daß der alte Garzia seine Jüngste zu Stubenarrest verurteilt hatte, gab eigentlich den Ausschlag, Herr Abelsen. Ich hütete mich vor den verdammten Zigaretten genau so wie vor dem Rum, und so kam’s denn, daß ich außer den Turidos auf dem „Starost“ der einzige blieb, der seine fünf Jroschen beisammen behielt … Jroschen

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/21&oldid=- (Version vom 31.7.2018)