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und Turido und dessen Familie, – Frau, Sohn, zwei Töchter, alle erwachsen. Wollten Spanier sein, die Familie. Stimmte nicht. Was sie waren, mag der Deibel wissen. Aber jebildete Leute, Herr Abelsen, ohne Frage … Sehr jebildet und mal janz obenan jewesen – abjerutscht irgendwie … Nun hatten sie den „Starost“ und machten Frachtfahrten, anjeblich. – Der alte Turido war ein unheimlicher Kerl. Der Sohn Leon noch mehr, und die Sennora ein Hochmutswrack. Auch mit Olga Turido war nicht warm zu werden. Die jüngste Tochter, Tatjana, hatte noch das beste Herz. – Nach Puerto de Corro sollten die Rohrteile – angeblich. Corro kennen Sie wohl, Herr Abelsen.“

„Ja … Bei Valdivia …“ und ich brühte den Tee auf.

„Angeblich Corro … Alles angeblich, Herr Abelsen. Die Turidos logen wie gedruckt. Alle. Der Tatjana fiel’s am schwersten. Als der Äppelkahn, südwärts kriechend, die Höhe von Corro erreicht hatte, dachte der Kapitän nicht daran, die Bai von Valdivia anzulaufen. Dieser famose Kapitän war ein kleiner dicker Mestize, der der Signorita Olga auf Tod und Leben den Hof machte … Und sie spielte mit ihm wie die Katze mit der Maus. Nun liegt der gelobe Fettwanst gleichfalls ersoffen bei der Clarence-Insel, – erst besoffen, dann ersoffen. Ja – es jab überreichlich Alkohol auf dem „Starost“, und Freund Coy Cala wäre dort all seine Spulwürmer bestimmt losgeworden, hätte sich freilich auch das schöne Delirium Tremens geholt, genau wie der Niggerboy, der Kajütjunge, der … – doch davon später. – Bitte, füllen Sie mir den Becher, Herr Abelsen … Und bitte nur halb. Oben nauf dann Rum. Ich

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/19&oldid=- (Version vom 31.7.2018)