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Bug von dem Riff wieder frei und ankerte gegen acht Uhr morgens in der Bucht. Ich hatte derweil meine drei indianischen Freunde bereits ins Vertrauen gezogen. Von den Turidos und der Goldader sollte, falls jemand der Besatzung der „Sonora“ meine rotbraunen Kameraden, die sich verborgen halten sollten, doch zufällig finden würde, nichts erwähnt werden. Mein braver Coy hatte aus sich selbst heraus den Vorschlag gemacht, für die Leute der Jacht unsichtbar zu bleiben. „Sonst viel fragen, Mistre Abelsen … Sehr viel fragen. Chubur und Chico sehen aus wie aus frischem Kampf. Woher Wunden, wie Auge verloren, Chubur?, – so würden reden. Matrosen sein neugierig …“

Da Coy außerdem auch die „Sonora“ noch rechtzeitig vor der Buchteinfahrt bemerkt hatte, waren von ihm die Köpfe der drei Erschossenen so tief in den verwesenden Blubber (so nennen die Fachleute den Walspeck) hineingedrückt worden, daß niemand in dem Kadaver menschliche Leichen vermuten konnte. –

Ein halber Tag Kulturbonze – ich …

Mußte es sein unter diesen Gentlemen der „Sonora“. Waren alles ausgesucht vorzügliche Leute. Die Schiffsoffiziere moderner Schlag, ebenso der Ingenieur, der Arzt: keine Spur mehr von früherem Seebärentum mit Priem in der Backe und Kernflüchen auf den Lippen.

Wurde mir verdammt schwer, mich in den Ton der Zivilisation hineinzufinden. Merkte, wie fremd mir schon all der lächerliche Kram des sogenannten guten Tons geworden. Als nachmittags drei Uhr zum ersten Male zum Diner geläutet

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/186&oldid=- (Version vom 31.7.2018)