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Achim hatte soeben zu mir gesagt:

„Mein lieber Olaf, nun wird mein Junge vielleicht nie erfahren, weshalb sein Vater ihn und die Mutter verließ. Denn daß Ellinor ihm einmal alles wahrheitsgetreu schildern wird, bezweifle ich. Unser Sarg wird dieser runde Eisenschacht werden …! Merkst du, daß der Sauerstoff der Luft immer geringer wird. Mein Schädel berührt auch schon den Deckel, und trotzdem reicht mir das Wasser bis zum Kinn. Es ist aus, Olaf. Dieses Ende – – pfui Teufel, ersaufen!! Nein, das paßt mir nicht. Noch kein Graf zu ……burg ist ersoffen. Eine Kugel, ein Degenstich, eine Granate – das hätte ich mir gefallen lassen! Aber so …!! – Hör’ nur, wie die Wogen droben rumoren … Jeder Wellenkamm geht schon über uns hinweg, und … – ja, weißt du, – was mag wohl aus dem Motorboot geworden sein, das wir droben vertäut haben?!“

Motorboot …!

Himmel – – das Motorboot!! Ich hatte es so fest angekettet …! Wenn Coy es bemerkte …! Es mußte droben ja schon heller Tag sein!

Lächerliche Hoffnung …!

Und als ob das unerbittliche Geschick uns die letzten Minuten noch durch Finsternis vergällen wollte, erloschen plötzlich die Lampen …

Und die tote Tatjana stieß mit dem haarumwallten Kopf gegen meine linke Hand, als ob sie sich als Gefährtin des Riesensarges melde …

Finsternis …

Achim meinte bitter: „Im Dunkeln ersaufen!! Nein, Olaf, niemals … Wenn’s so weit ist, knalle ich mir eins vor die Stirn … Ein Graf zu ……burg ersäuft nicht wie eine räudige …“

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/181&oldid=- (Version vom 31.7.2018)