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den Leim gegangen. Der Kutter „Torstensen“ und was ich auf ihm erlebte, hätte mich warnen sollen, warnt mich auch. Damals hatten Boche Boche und ich den alten Käpten Holger Jörnsen auch im Verdacht gehabt, Goldsucher spielen zu wollen. Und hier?! Konnte uns Leon Turido, der da vor uns zusammengesunken dasaß, an ein Stück Ruder als Rückstütze gebunden, – konnte er uns nicht auch lediglich genarrt haben?! Gings den Turidos wirklich um Gold?!

Unser Boot glitt über die Stelle hin, wo jetzt das Riffviereck tief unter den anrollenden Wogen lag.

Wir hielten auf die Klippen zu, die wie Mauern halb eingestürzter Paläste aus dem silbernen Gefunkel der ruhelosen Wassermassen sich hochreckten … Steinpfeiler, Steinsäulen, düstere Wände …

Mit halber Kraft tummelte das Boot sich zwischen den gefährlichen engen Kanälen dieses Granitwalles umher.

Bis Leon Turido den Kopf wandte und mir zurief:

„Wenn Sie unsere Jacht suchen – weiter links! Aber Sie werden nur noch ein versunkenes Wrack finden.“

Er hatte nicht gelogen. Inmitten eines Beckens, das wie von einem Steinzaun umgeben war, ragten lediglich noch die Masten, der Schornstein und das Heck aus dem Wasser hervor. Jetzt bei Flut. Bei Ebbe mochte noch ein Teil des Decks freiliegen. Aber trotzdem: dieses Wrack konnte unmöglich einen Menschen beherbergen.

Dennoch kreuzten wir noch volle zwei Stunden zwischen Klippen und Riffen …

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 161. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/161&oldid=- (Version vom 31.7.2018)