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Und wenn er auch „unser Junge“ sagte, so galt die warme Zärtlichkeit, mit der er dies Wort aussprach, doch seinem Jungen, seinem Sohne, für den er noch immer „Onkel Joachim“ und die Hauptperson war.

Allan bezog seinen Posten, erhielt genaue Anweisungen und als Waffe eine Mauserpistole. Achim und Coy zogen das Motorboot vollends aufs Trockene und ketteten es an einer Felsnase fest. Ich verband Leons Stirnwunde. Die Gefangenen wurden dann in die Nebenhöhle gebracht, wo die Karbidlaterne die Krankenlager der beiden Araukaner beschien. Sie saßen halb aufrecht, Graspolster im Rücken. Als sie die vier erkannten, lief ein unbeschreiblicher Ausdruck über ihre verfallenen Gesichter hin. Ich gab für das Leben der drei, die Coy gehörten, keinen lumpigen Pfennig. Und wie es mit Leon Turido werden würde, ob es uns gelingen würde, Coy von einer vorschnellen Justiz abzuhalten, erschien mir recht fraglich. Coys unheimliches Schweigen, – man konnte es geradezu als feierliche Mordgier bezeichnen, würde sich durch unsere Einmischung kaum besänftigen lassen. Wenn ich ehrlich sein soll: Die noch so frische Erinnerung an die gräßlichen Szenen am Walkadaver würden mir kaum die nötige Energie geben, ernsthaft einzugreifen.

Coy setzte sich neben Chubur, der ebenso wie Chico vorhin von Allan abermals gefüttert worden war. Die Gefangenen lagen nebeneinander am Fußende der Graslager der Kranken.

„Chubur,“ begann Coy, „du nun erzählen, was auf Mörderjacht erleben … Nicht viel Worte. Weshalb Schufte euch in Walbauch stecken?“

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 145. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/145&oldid=- (Version vom 31.7.2018)