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mein Dampfer liegt an der Westspitze der Clarence-Insel, und ich selbst lieje hier neben Ihnen …“

„Hm, da haben Sie sich etwas sehr weit von Ihrem Schiffe entfernt, Herr Näsler …“

„Stimmt … Kann nicht mehr an Bord … Paddele seit drei Tagen hier in der Jejend rum und suche Männer …“

„Männer?“

„Ja – Männer, richtig jehende Männer, etwa wie euch vier …“

„Entschuldigen Sie, Ihre Angaben sind etwas verworren. Weshalb können Sie nicht mehr an Bord?“

„Weil ich meine Stellung als Koch jekündigt habe und weil ich keinen Taucheranzug nebst Zubehör nich besitzen tun tue, Herr Abelsen?“

„Taucheranzug?“

„Ja … Det Schiff liejt nämlich in zwanzig Meter Tiefe zwischen den Klippen auf dem Meeresjrund, und mehr Jrund wie icke hat wohl noch keen Schiffskoch jehabt, von eenem Dampfkahn heimlich abzumustern. Es jab nämlich erstens keene Seele mehr zum Bekochen, und zweetens und drittens – na, davon später …“

„Der Dampfer ist also gestrandet?“

„Nee – explodiert … Hatte eene Höllenmaschine im Bauch …“

„Unmöglich!“

„Jestatten Se – das weeß ich nu zufällig wirklich besser, denn ick sah den „Starost“, so hieß das Schiff, wegsacken, und von den fünfzehn Leuten bin ick der allereenzigste, der mit dem Leben davonkam … Das heeßt, andere hatten sich noch früher als ick jedrückt …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/14&oldid=- (Version vom 30.6.2018)