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Wirbelsturm war endgültig vorbei, das Firmament klar, die Luft kühl und rein.

Coy zog wortlos sein langes Messer und bahnte sich durch kraftvolle Hiebe einen Weg zu den armen Tieren, die wir zerquetscht, halbtot vorzufinden fürchteten. Ein Irrtum. Sie lebten. Und kaum hatten wir ihnen eine Gasse freigemacht, als sie auch schon, ehe wir’s noch hindern konnten, Reißaus nahmen – hinaus ins Freie …

Von dem Walde, der die ehemaligen Farmgebäude umgeben hatte, war fast nichts mehr übrig, und draußen in der Steppe konnten wir die Bahn, die der Riesenkegel genommen, genau verfolgen. Dieser Weg war schätzungsweise dreitausend Meter breit, war eine Tenne ohne jeden losen Stein, ohne jeden Grashalm, ohne Strauch und Baum. Alles hatte die Gewalt des Anden-Wirbels wegrasiert. Bäume waren nicht umgeknickt, sondern mit dem größten Teil des Wurzelstocks herausgedreht. Wo die Wurzeln zu fest verankert, hatte der Drehsturm die Stämme richtig losgekurbelt, so daß die Stümpfe und die zerfaserten Enden deutlich zeigten, nach welcher Seite hin der Luftwirbel gewirkt hatte.

Joachim hatte sein Fernrohr mit sich und tat so, als ob er nach den ausgekniffenen Guanacos Ausschau hielte. Tat so …!! Ich wußte es besser, und ich fügte zu dem, was mir an ihm bisher widerspruchsvoll und rätselhaft gewesen, ein Neues hinzu: Sklave eines Weibes – noch immer Sklave trotz der häßlichen brutalen Szene hinter dem Rankenvorhang!

Coy hatte uns verlassen und war wieder in die Reste der Villa zurückgekehrt, um unsere Waffen und unser sonstiges Hab und Gut zusammenzusuchen.

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/117&oldid=- (Version vom 30.6.2018)