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südlich bei den Clarence-Inseln an Land geworfen sei und, da es eine Walmama gewesen, auf dem Trockenen ein Junges geboren habe, das er, Coy, dann gezähmt habe, so daß es sein Fischerboot wie ein Schleppdampfer zog … „Du mußt mich nicht für zu dumm halten, Coy … Das würde dir Enttäuschungen einbringen und …“

Er lächelte mild …

„Mistre, wenn ich nun sagen, es kommt feines kleines Boot mit feinen Mistre angerudert – he, was Sie dann antworten, he?!“

Da sowohl er als auch die beiden anderen Araukaner starr an mir vorbei nach Süden schauten, fürchtete ich nicht, daß der kecke Coy sich etwa mit mir einen Spaß erlauben wollte. Ich drehte den Kopf. Wahrhaftig, aus einer der drei noch schmaleren Gabelungen unseres Kanals nahte ein kleines, hellgelb gestrichenes Boot. Darin saß ein Gentleman in einem weißen Flanellanzug, blauem Sporthemd mit weichem Kragen, weißem Binder, dessen lange Enden im Luftzuge lustig flatterten, und mit einer weißen Mütze auf dem rotblonden Schädel, einer Mütze, wie sie die Köche auf manchen Dampferlinien zu tragen pflegen.

Der Gent hatte sich halb umgewandt, beäugte uns offenbar mißtrauisch aus dreißig Meter Entfernung, ließ die tadellosen Blattriemen seines Diggys schleifen und zog sie dann ein, bückte sich, ergriff einen kurzen Karabiner, legte ihn über die Knie und wartete, bis die Strömung sein Boot noch näher herangeführt hatte.

Es war jetzt fünf Uhr nachmittags. Vorhin hatte ich nach der Uhr gesehen. Ein wichtiger Tag, eine wichtige Stunde. Denn sie vermittelte mir die Bekanntschaft mit einem Manne, im Vergleich

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/11&oldid=- (Version vom 30.6.2018)