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12 jagten wir vier – Bließke hatte durchaus mitkommen wollen – und Dankert hinterdrein.

Wir saßen in der kleinen Kajüte. Dankert steuerte und gab auf den Motor acht.

„Sind unsere Schuhe auf der Treppe gefunden worden?“ fragte Harald und biß dann tüchtig in eins der belegten Brötchen hinein, die Dankert vorsorglich mitgenommen hatte.

„Ja, aber nicht auf der Treppe, Herr Harst,“ erwiderte Bließke, „sondern oben bei der Kreidefabrik auf einem Feldweg.“

„Sonst etwas Neues?“

„Nichts, Herr Harst. Die Kabine Nr. 24 ist noch verschlossen. Hier habe ich den Schlüssel – bitte.“

Harald steckte ihn zu sich, fragte wieder:

„Hatte die Preußen heute viele Passagiere?“

„Gegen hundert, Herr Harst.“

Harald wandte sich an Olavsen „Sie müssen, sobald wir an Bord der Preußen sind, eine Funkendepesche nach Kopenhagen an Boomlund senden und die Antwort nach Trelleborg erbitten. Boomlund soll sofort nach Trelleborg kommen. Telegraphieren Sie:

Thora etwas zugestoßen. Erwarte Dich Bahnhof Trelleborg sofort.

Falls Boomlund ausweichend antwortet, besagt das genug.“

Der junge Arzt schüttelte den Kopf. „Aber Herr Harst, Sie werden doch nicht etwa Boomlund verdächtigen, hierbei irgendwie –“

„Bitte – irgendwie ist er beteiligt!“ fiel Harald ihm ins Wort. „Ich glaube auch schon zu wissen, was geschehen wird: Boomlund wird antworten, daß er die Verlobung von seiner Seite als gelöst betrachte und daß er an Thora keinerlei Interesse mehr hätte.“

„Oh – da irren Sie sich!“ meinte Olavsen sehr bestimmt. „Wie sollte Holger wohl derart handeln können?! Er hat doch gar keinen Grund dazu!“

„Er hat einen Grund, Herr Doktor! Mag auch Frau Ruperti zurückdepeschiert haben, daß sie nichts von Beziehungen Ihrer Schwester zu einem Herrn wisse: Diese

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Max Schraut: Das Geheimnis der Kabine 24. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_der_Kabine_24.pdf/18&oldid=- (Version vom 30.6.2018)