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und waren startbereit, – Start zum ungewissen Abenteuer!

Nochmals erklomm ich die Klippe, auf der ich so lange mit Black gehaust hatte, auf der eine Mutter ihr Kind wiedergefunden hatte und eine finstere Schuld gesühnt worden war.

Abschied wollte ich nehmen – in aller Stille, denn ob ich je wieder diesen einsamen Felsen betreten würde, bezweifelte ich jetzt schon.

Mein Herz hing voller Liebe an dieser Klippe, an diesen spärlichen Kakteen und Büschen, an dem ganzen Bilde dieser unbekannten, winzigen Insel.

Ich hatte Black mit nach oben genommen, hielt ihm eine kleine Ansprache und bereitete ihn darauf vor, daß er nun allein hier zurückbleiben würde, bis auch seine Lebensuhr abgelaufen sei. Wir konnten ihn nicht mitnehmen, was sollte er auf dem engen Boot, das er uns nur immer wieder beschmutzt hätte! Die Trennung von ihm ging mir nahe, er war ein böser Egoist, aber er konnte auch zärtlich sein wie jetzt, wo er auf meiner Schulter saß und mich sanft in das Ohrläppchen zwickte, als wollte er mich küssen.

Kosimo hatte vorhin für ihn gebeten …

„Er soll nicht allein bleiben …“

Ich hatte ihm auseinandergesetzt, daß Mister Black hier auf der Klippe viel besser aufgehoben sei, und er hatte das schließlich eingesehen. –

Mit dem Fernrohr suchte ich das Meer ab, suchte nach der windschnellen Pinasse der Begum von Indra.

Der nächtliche Ozean schien leer zu sein.

Ich stieg hinab, und mit jedem Schritt nahm ich abermals Abschied von diesem Fleckchen Erde

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/52&oldid=- (Version vom 30.6.2018)