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Nenas vertrauter Ratgeber, mein Großvater, sofort den kühnen Entschluß faßte, diesen Zugang zu den unterseeischen Hohlräumen vor der Flut des Meeres zu sichern und die Höhlen als Wohnräume zu benutzen.

Mein Großvater, ein sehr tatkräftiger, intelligenter Mann, verstand es denn auch, mit Hilfe von Zementsäcken, die der Dampfer geladen hatte, und des Ballastsandes um den Kessel in aller Eile eine Art Mauer zu errichten, so daß, als die Flut wieder einsetzte, das Wasser in die Höhlen nicht eindringen konnte.

Diese Zementmauer wurde später verstärkt, der Kessel mit seiner Reinigungsklappe ward Zugang zu den Höhlen und im Erdinnern entwickelte sich das, was Sie die „Niederlassung der Erdfahlen“ genannt haben.

Um das Geheimnis zu hüten, verkleidete man den Kessel mit Seetang, Algen und Seegras, und im Laufe der Zeit wuchsen an der Zementmauer und auf dem Kessel so zahlreiche Seepflanzen, daß das Riff niemandem auffiel. Als später die Kesselwölbung durch Rost zerfressen war, hatte mein Großvater bereits von einem angetriebenen Wrack Ersatz verschafft, der Zugang zu dem Goldbergwerk wurde vergrößert und verbessert, und das Leben der unterseeischen Bewohner konnte durch allerlei Ankäufe von Möbeln, Kleidern und sonstigen Dingen weit angenehmer gestaltet werden.“

Die Begum Ariane ließ hier eine Pause eintreten.

Als sie fortfuhr, war ihre Stimme merklich bewegt, die tiefe, innere Erregung färbte ihr Gesicht dunkler, und ihre Augen blickten noch sinnender in unbestimmte Fernen.

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Max Schraut: Das Bergwerk der Abgeschiedenen. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1931, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Bergwerk_der_Abgeschiedenen.pdf/143&oldid=- (Version vom 30.6.2018)