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diesem hielt er sich länger auf und zündete darauf hastig ein Talglicht an, daß er brennend unter das breite, mit Marmoraufsatz versehene Möbel schleuderte.

Mit einem Male schnellte er empor.

Ich hatte mich weit vorgebeugt. Mein Herz hämmerte mir in der Brust … Und dann schlüpfte unter dem Waschtisch lautlos ein dünner Schlangenkörper hervor und suchte in den Schatten von Erichs Bett zu flüchten. Zwei kurze Schläge mit dem Stock, die tadellos trafen. Auch dieses dritte giftige Reptil war unschädlich gemacht. –

Nochmals leuchteten wir darauf in beiden Zimmern jeden Winkel ab. Wir fanden nichts mehr. Und dann erzählte Erich, als wir im Wohnzimmer bei einer Zigarre unsere Nerven zu beruhigen suchten – denn an Schlafen war nach diesem Erlebnis doch nicht mehr zu denken – wie das nächtliche Abenteuer begonnen hatte. Er war, da ihn der Gedanke an die verdächtige Begegnung mit dem Sekretär des Radscha nicht einschlafen ließ, noch einmal aufgestanden und hatte sich aus seinem Koffer ein Buch geholt, um beim Schein der Nachtlampe noch eine Weile zu lesen. Plötzlich durch ein leises, schleifendes Geräusch unter seinem Bett aufmerksam gemacht, hatte er sich halb aufgerichtet und dann die eine Huarta erblickt, die langsam über den Bastteppich dahinglitt. Zum Glück stand sein Stock in Griffnähe am nächsten Fenster, und so konnte er dem durch das Licht geblendeten Reptil schnell durch einen wohlgezielten Hieb das Rückgrat zerbrechen

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Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/26&oldid=- (Version vom 30.6.2018)