Erstanden aus dem Grabgewölb’, erschien;
Dort ausgestreckt, betrachtend, ging er fort,[1]
Und ließ sich sprechend erst von uns gewahren.
Das plötzlich hin zu ihm uns Beide kehrte;
Und ziemend dankt’ ihm mein getreuer Hort
Versetz’ er dich, zu jenem sel’gen Chor,
Deß Frieden er auf ewig mir verwehrte.“[2]
Wenn Er euch nicht berief, hinauf zu gehen,
Wer leitet’ euch die heil’ge Stieg’ empor?“
Die diesem eingeprägt vom Engel sind,
Und daß er auserwählt ist, wirst du sehen.
Ihm noch nicht ganz den Rocken abgesponnen,
Den Klotho anlegt, wenn ein Sein beginnt,
Weil seine Seele, Schwester dir und mir,
Noch nicht nach unsrer Art zu sehn begonnen.
Und meine Schule wies und weist ihm Alles,
Was sie gewähren kann der Wißbegier.[5]
Vorhin der Berg? Was tönte bis zum Strand
Der allgemeine Ruf so lauten Schalles?“
So meiner Sehnsucht Oehr, daß mein Begehren,
- ↑ 11. 12. Der Schatten, jetzt von dem hier gebüßten Fehler gereinigt, betrachtet noch die Schatten, die dort am Boden liegen, d. h. er erwägt seinen nun abgelegten Fehler und dessen Wirkungen.
- ↑ 18. Weil Virgil, als Heide, nicht zum Paradies eingehen – weil die Vernunft allein nicht zum Höchsten gelangen kann.
- ↑ 22. Die P auf der Stirn.
- ↑ 25. Sie, Lachesis, die Parze.
- ↑ [33. Ueberall und immer der Hinweis auf die Bedeutung, aber auch Begrenzung der Vernunft, beziehungsweise der rechten staatskirchlichen Weltordnung! Vgl. 18, 46.]
Alighieri, Dante. Streckfuß, Karl (Übers.). Pfleiderer, Rudolf (Hrsg.): Die Göttliche Komödie. Leipzig: Reclam Verlag, 1876, Seite 315. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dante_-_Kom%C3%B6die_-_Streckfu%C3%9F_-_315.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)